Norwegen: Touristen auf der dunklen Seite der Musik
Die meisten Menschen denken bei dem Wort Urlaub an Sonne, Strand und Meer, Abenteuer und Erholung. Natürlich ist diese Zeit auch dafür gedacht, seinen Hobbys nachzugehen und neue Dinge zu entdecken, doch nur wenige verstehen darunter die tiefe Leidenschaft, die einige dazu antreibt nach Norwegen zu reisen, um dort auf den Spuren des Black Metal zu wandeln.
Norwegen und die Verbindung zum Black Metal
Dieses nordische Land gilt als der Ursprung des Black Metals. Die nach wie vor bekanntesten Black Metal Bands stammen aus Norwegen, so zum Beispiel Darkthrone, Mayhem und Enslaved. Sie waren nicht nur diejenigen, die diese Musikrichtung ins Leben riefen, sondern wurden auch aufgrund weiterer Aktivitäten weltweit berühmt. Es entstand ein Kult, der Satan verehrte und das Christentum verabscheute. In den 90ern und dem frühen 21. Jahrhundert kam es in Norwegen zu einer Reihe an Gewalttaten, die direkt mit dem Black Metal zusammenhingen. Kirchen wurden angezündet, Menschen ermordet und sektenähnliche Gruppen gebildet.
Die Faszination des Bösen
Das Böse übt seit Anbeginn der Menschheit eine Faszination aus, die schwer zu verstehen ist, die aber vermutlich jeder schon einmal gespürt hat. Black Metal Fans und Interessenten an dem Kult, der dahintersteckt, wird es in Norwegen unter anderem mit Bustouren ermöglicht genau diesem Drang nachzugehen. Sie können zum Beispiel das berühmte Musikgeschäft Helvete, das einst Euronymous gehörte – der von seinem Bandkollegen Vikernes auf brutalste Weise erstochen wurde – besuchen, eine der verbrannten Kirchen besichtigen und sich von ihrem Reiseführer Geschichten aus der Zeit anhören, zu der der Black Metal seinen Höhepunkt und die übelsten Taten feierte. Diejenigen, die nach Norwegen kommen, um auf den Spuren des Black Metal zu wandeln, werden übrigens Blackpacker genannt, eine kreative Neuschöpfung des Wortes Backpacker. Aber vermutlich werden sich auch die härtesten Blackpacker nach einer Weile wieder darauf freuen, nach all dieser Düsternis wieder in den eigenen Betten zu schlafen.
Black Metal im Museum
Touristen, die davon ausgehen, dass sie ein Norwegen vorfinden, das zu den Hochzeiten des Black Metals bestand, werden jedoch enttäuscht werden. Heutzutage werden auch in Norwegen keine bzw. sehr selten Taten begannen, die auf diese Musikrichtung zurückzuführen sind. Fans, die hingegen auf einen etwas kulturelleren Blick auf die Black Metal Szene hoffen, werden nicht enttäuscht sein. Sie sollten ihre Betten in der Stadt Trondheim buchen und das Rockheim Museum besuchen.